Zur aktuellen Situation in Syrien

Nach wie vor erreichen uns zahlreiche Spenden von Menschen, die sich um die Bevölkerung Syriens sorgen und die Arbeit der Franziskaner vor Ort unterstützen möchten. Die Spenden werden über die franziskanische Kustodie des Heiligen Landes an die Menschen in Syrien weitergeleitet. In den Konventen der Franziskaner in Syrien ist es seit langem üblich, kleine Gesundheitsstationen zu betreiben. Diese sind nun zu gefragten Zufluchts- und Erste-Hilfe-Zentren für die Bevölkerung geworden. Im letzten Jahr wurden vier Stationen zu größeren Anlaufstellen ausgebaut: Damaskus, Aleppo, Latakia und Knayeh. Hier können die Menschen für einige Tage übernachten, sie erhalten Nahrung, Gesundheitsversorgung, Kleidung und andere Dinge des persönlichen Bedarfs. Bis zu 400 Personen pro Tag und Zentrum nehmen die angebotene Hilfe der Franziskaner in Anspruch. Aktuell konzentriert sich die Hilfe der Franziskaner auf die folgenden drei Schwerpunkte:

  • Weiterführung und Ausweitung des Notfallzentrums in Aleppo, um hier noch mehr Menschen eine Übernachtung und Bedarfsgegenstände des täglichen Lebens bieten zu können
  • Unterstützung von Vertriebenen und Flüchtlingen mit Lebensmitteln, Medikamenten und den Basisuntensilien für den Haushalt
  • Verpflegung und medizinische Versorgung für die Bedürftigsten (Kinder, Schwangere, Mütter mit kleinen Kindern, Behinderte, Ältere) im größeren Umkreis der Notfallzentren

Auch die diesjährige Palmsonntagskollekte der deutschen Pfarrgemeinden ist für die Menschen im Heiligen Land bestimmt. Pater Werner Mertens ofm, Leiter des Kommissariates des Heiligen Landes mit Sitz in Werl schreibt hierzu:

"Ostern 2014 - Liebe Freunde und Wohltäter des Heiligen Landes!

An den Ursprungsstätten unseres Glaubens leben viele Glaubensschwestern und -brüder unter schwierigen Bedingungen: vor allem in Syrien und im Irak sehen sich die Menschen Krieg, Zerstörung und Verfolgung gegenüber. Täglich fliehen mehrere Tausend Flüchtlinge aus ihrer Heimat und müssen alles zurücklassen. Die deutschen Bischöfe bitten in ihrem Aufruf um Solidarität mit den Christen im Nahen Osten, damit "das Heilige Land nicht zum Museum des Christentums wird, sondern ein Ort des lebendigen Zeugnisses bleibt". Auch Papst Franziskus möchte mit seiner vom 24.05. bis 26.05.2014 geplanten Pilgerreise ins Heilige Land ein wichtiges Zeichen der Ermutigung und der Hoffnung setzen, das zum Frieden in einer krisengeschüttelten Region beitragen soll.

Unter dem Leitgedanken "Hilfe leisten - Hoffnung spenden. Unser Einsatz für die Christen im Heiligen Land" bietet die Palmsonntagskollekte die Möglichkeit, die Christen im Heiligen Land unterstützen zu können. Bitte schließen Sie sich auch in diesem Jahr wieder der weltweiten Solidarität am Palmsonntag an und leisten Sie Hilfe für die Menschen vor Ort. Ihr Gebet und Ihre Spende sind für das katholische Engagement in der Region unverzichtbar.

Herzlich danke ich allen, die eine Spende für die Franziskaner und ihre Gemeinden in Syrien geschickt haben. Vor kurzem erhielt ich von einer Schwesterngemeinschaft die Anfrage, ob dort auch Ordensschwestern in den Franziskanergemeinden tätig sind. Dazu schrieb mir vor einigen Tagen ein syrischer Mitbruder: 'In Syrien gibt es Franziskanerinnen bei den Klöstern in Damaskus (Ortsteil Tabbaleh), in Knaye (südwestlich von Aleppo) sowie in Aleppo. Sie arbeiten und beten mit den Menschen dort bis heute. Die Konvente in Ghassanye und in Yacoubie mussten sie wegen der Rebellen verlassen. In Aleppo gibt es ca. 30 Franziskanische Missionarinnen Mariens.' In mehreren Konventen unterhalten sie eine Ambulanz für die Bevölkerung. Ausserdem gibt es in Syrien viele andere Schwesterngemeinschaften.

Alle Spenden, die uns für die Menschen in Syrien erreichen, werden zeitnah nach Syrien weitergeleitet."