Gesundheit! Tragen und getragen werden
Gesundheit! Das ist sicher in den letzten Jahren weltweit der große Wunsch. Aber wie sehen die öffentlichen Gesundheitssysteme in unseren Partnerländern aus? Das fragen wir uns in dieser Ausgabe der Zeitschrift "Franziskaner Mission".
Oft fehlt es an entsprechender medizinischer Versorgung für alle. Geld regiert auch hier die Welt. Neben dem Bildungsbereich ist auch das staatliche Gesundheitswesen vielerorts vom Krebsgeschwür der Korruption befallen.
Das Evangelium vom Gelähmten, der von freiwilligen Helfern zu Jesus getragen wird (Mk 2,1-12), ist ein Beispiel von geschwisterlicher Solidarität: tragen und getragen werden. Die Sorge um ausgegrenzte Kranke spürte auch Franz von Assisi in seiner Begegnung mit dem Aussätzigen oder Elisabeth von Thüringen, die sich selbstlos um Bedürftige kümmerte und später die Patronin vieler medizinischer Einrichtungen wurde. Krankenpflege ist fester Bestandteil des franziskanischen Charismas. Überall auf der Welt arbeiten Franziskanerinnen und Franziskaner in Pflege- und Arztberufen.
Zahlreiche Gesundheitsprojekte in unseren Missionsgebieten zeugen von einer klaren Option für die Kranken. Gerade da, wo staatliche Stellen versagen, werden Betroffene nicht allein gelassen, damit alle Leben haben und es in Fülle haben (vgl. Joh 10,10). Ehrenamtliche der lateinamerikanischen Kinderpastoral gehen in entlegenen Dörfern und Elendsvierteln großer Städte von Haus zu Haus. Sie fördern gesunde Ernährung, die Nutzung von Heilpflanzen und einfache Mittel zur Bekämpfung von Kinderkrankheiten. Ein gut ausgerüsteter Krankenhausbus aus dem bolivianischen Cochabamba fährt zu den abgelegenen Dörfern in den Anden. Auch die Klinikschiffe auf dem Amazonas besuchen weit entfernte Ufersiedlungen. Auf vielerlei Weise kommt franziskanische Gesundheitsfürsorge zu den Armen.
Darüber hinaus fördert die Franziskaner Mission auch feste Einrichtungen, wie Gesundheitsstationen, kleine Entbindungskliniken, medizinische Spezialpraxen sowie die Seelsorge in öffentlichen Krankenhäusern. Wie im Evangelium tragen unsere Schwestern und Brüder vor Ort die Kranken und fühlen sich durch tiefe menschliche Begegnungen selbst getragen. In den Leidtragenden begegnen sie dem Herrn selbst, wie Franziskus im Leprakranken. »Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan!« (Mt 25,40)
Die Zeitschrift Franziskaner Mission liegt in gedruckter Form in allen Klöstern und Werken der Deutschen Franziskaner aus und wird an mehr als 35.000 Spender und Freunde der Franziskaner verschickt.
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