Unser Westafrika-Missionar P. Richard Dzierzenga ofm zu Besuch in der Franziskaner Mission

Im Rahmen seines derzeitigen Heimaturlaubes besuchte P. Richard Dzierzenga ofm (Foto Mitte zwischen Br. Augustinus Diekmann links und P. Heinrich Gockel rechts) auch die Franziskaner Mission in Dortmund, um über seine Arbeit in Westafrika zu berichten. P. Richard, der die westafrikanische Franziskanerprovinz lange Zeit als Provinzial geleitet hat, ist momentan sowohl in Togo als auch der D.R. Kongo tätig. 

In der D.R. Kongo begleitet P. Richard als Visitator die Brüder der "Provinz vom Heiligen Benedikt dem Afrikaner" auf dem Weg der Neustrukturierung und besucht alle Gemeinschaften in den verschiedenen Regionen. In einem ersten Schritt ging es vor allem um die persönlichen Belange und Befindlichkeiten der einzelnen Brüder. Inzwischen wird jedoch ganz konkret an der Gründung einer neuen, zweiten Provinz in der D.R. Kongo gearbeitet - eine Aufgabe, die nicht einfach ist, vor allem, weil die politischen Verhältnisse nicht stabil sind. Häufige Gewaltausbrüche in den unterschiedlichen Regionen erschweren P. Richards Besuche erheblich. Wenige Straßen sind asphaltiert, und die Distanzen sind sehr groß. P. Richard erzählte uns: "Einmal sind wir mit einem Auto nur 10 km in zwei Stunden vorangekommen – ohne Stau. Manchmal muss ich das Flugzeug nehmen, was jedoch sehr teuer und damit keine gute Wahl ist. Im Dezember 2013 hätte ich die Brüder in der Zentralafrikanischen Republik besuchen sollen, aber die Kriegssituation hat dies unmöglich gemacht. Während eines Besuchs in der Gemeinschaft von Sake in der Region Kivu, die von den Rebellen der Gruppe M23 beherrscht wurde, sagte mir ein Bruder: 'Richard, wenn du nachts Schüsse hörst, drehst du dich in deinem Bett um und schläfst weiter. Das sind nicht alles Bomben, die in unseren Hof fallen.' In jener Nacht fielen aber Gott sei Dank keine Schüsse. Die Brüder sind sehr mutig. Gott ist da und er schützt uns."

Der zweite Schwerpunkt von P. Richards Arbeit liegt in Togo, dem Land, in dem er sehr lange tätig war und deren Bewohnern er sich noch immer verbunden fühlt. "Kürzlich konnte ich dank der Einweihung eines Zentrums für minderjährige Mädchen der 'Schwestern von der Vorsehung' einen Monat in Togo weilen. Seit der Gründung des Zentrums im Jahr 2000 habe ich auf Bitten des Bischofs mit ihnen zusammen gearbeitet. Der Aufenthalt in Togo ermöglichte es mir auch, die zahlreichen jungen Erwachsenen und Kinder zu treffen, die ich betreue. Im letzten Jahr haben drei junge Frauen ihre Abschlussprüfung bestanden - zwei Schneiderinnen und eine Friseurin. Eine junge Frau hat sogar die Meisterprüfung abgelegt. Auch den anderen Auszubildenden geht es gut. In der Schule hat lediglich ein Junge den Aufstieg in die höhere Klasse nicht geschafft. Trotz einiger Schwierigkeiten sind die Kinder gut begleitet. Die Wiedersehensfreude war groß!"

Am Ende seines Besuches bat P. Richard uns, seinen Dank an all jene Menschen in Deutschland weiterzugeben, die seine Arbeit finanziell unterstützen, die an ihn denken und für ihn und die Menschen in Westafrika beten - eine Bitte, die wir hiermit gerne erfüllen.